André: Ja, auf diese und weitere Fragen kommt man bestimmt, wenn man einen Stolperstein sieht und auf das Haus blickt, falls es nach über 70 Jahren noch vorhanden ist. Deswegen finde ich diese Aktion „Stolpersteine“ richtig, weil man wirklich auf verschiedene Fragen stößt und sich Gedanken machen muss, wie diese unfassbaren Verbrechen geschehen konnten… Wenn es doch nicht passiert wäre !!
Mirijam: Dann wäre unser heutiges Leben bestimmt reicher:
Mehr Einwohner in Hausberge, eine jüdische Gemeinde, vielleicht sogar wieder eine Synagoge hier im Ort, die es ja leider seit den 1920er Jahren nicht mehr gibt.
André: nicht nur ein griechisches Restaurant, vielleicht sogar ein jüdisches Restaurant mit jiddischer Musik.
Mirijam: jüdische Klassenkameraden, die mit uns lernen und die Abschlüsse machen wollen wie wir…
André: …und in unserer Schul-AG mitmachen würden – Jüdischer Friedhof Hausberge – das wärs doch !
Mirijam: Ja, aber die Geschichte verlief leider anders und darüber sollten wir alle stolpern und nachdenken und die Erinnerung an die Menschen wach halten, denen es verwehrt wurde, ihre und unsere Geschichte in diese Richtung zu schreiben…
André: Und deswegen die „Stolpersteine“ ?
Mirijam: Ja, aber nicht richtig stolpern und hinfallen. Der Künstler Gunter Demnig hat mal einen Mitschüler zitiert, als sie über den Namen des Projektes „Stolpersteine“ sprachen:
„Nein, nein, man stolpert nicht und fällt hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen!“
André: Das wünsch ich mir bei allen, die ab heute auf die Hausberger „Stolpersteine“ stoßen werden.
Mirijam , Jg EF
André, Jg EF
Gesamtschule Porta Westfalica